Unser Pflege- und Betreuungskonzept basiert auf dem „Person- zentrierten Ansatz“. Dabei werden die Wünsche und Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person in den Mittelpunkt der Versorgung gestellt und unter Aspekten der Selbstbestimmung kontinuierlich in die Gestaltung der Pflege- und Betreuung (Pflegeprozess) mit einbezogen.
Für uns bedeutet dies, dass wir bei jedem Umgang mit Menschen eine personen- zentrierte Haltung zeigen, die von Kongruenz (Echtheit), Akzeptanz, positive Wert-schätzung und Empathie gekennzeichnet ist.
Für uns bedeutet eine personenzentrierte Haltung: Im Verlauf der Pflege- und Betreu-ungsprozesse gegenüber alten- vielleicht desorientierten, verwirrten oder „abgebauten“- Menschen werden Ihre Würde und Persönlichkeit achten. Ihre Gefühle und Selbst- bestimmung wird wahrgenommen und darauf eingegangen. Wo immer es geht, werden sie in ihrer Eigenständigkeit, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung unterstützt und wir bemühen verbal und non-verbal- in einer „Sprache“ mit ihnen zu kommunizieren, die ihren Bedürfnissen entspricht.
Für uns bedeutet das, dass nur durch eine personenzentrierte Haltung jedes Einzelnen eine personenzentrierte Kultur gedeihen kann, die nicht nur eine bessere Lebensqualität und mehr Wohlbefinden für alle ermöglicht, sondern damit auch ein zukunftsweisendes Umfeld schafft. In diesem muss die Achtung vor der Menschlichkeit und Integrität jeder Person, auch im hohen Alter, gewährleistet sein und als Selbstverständlichkeit gelten.
Die Planung, Dokumentation, Durchführung und Auswertung der Pflege und Betreuung orientiert sich an dem PDCA (Plan-Do-Check-Act) Zyklus, den geltenden gesetzlichen Vorgaben, ihren Regelwerken und fachlichen Grundsatzpapieren, dem aktuellen Stand der Pflegewissenschaft, sowie der Charta der Rechte hilfe-, pflegebedürftiger Menschen, der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland und den Grundsatzstellung- nahmen und dem Ehrenkodex des Bayerischen Roten Kreuzes.
Der personenzentrierte Pflegeprozess wird in der entbürokratisierten Pflegedokumentation, dem Strukturmodell (SIS®) in einer EDV gestützten Version (Firma DAN) umgesetzt.
Dabei werden die Sichtweise der Bewohner*innen zu deren Ressourcen und Hilfsbedarf, die pflegefachliche Einschätzung und ein Verständigungsprozess in den 5 Themenfeldern
• Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
• Mobilität und Beweglichkeit
• krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen
• Selbstversorgung
• Leben in sozialen Beziehungen
• Wohnen/Häuslichkeit dargestellt
Das Konzept der SIS® sieht vor, zunächst den Prozess der fachlichen Einschätzung und des Verständigungsprozesses entlang der Themenfelder abzuschließen und dann eine fachliche Einschätzung und Dokumentation individueller Risiken und Phänomene der pflegebedürftigen Person (Ersteinschätzung) aufgrund des Gesamtbildes vorzunehmen.
Der individuelle Maßnahmenplan mit den Erkenntnissen aus der SIS® zur Pflege und Betreuung wird in einer chronologischen Tagesstruktur abgebildet. Regelhaft wiederkehrende körpernahe Pflegemaßnahmen mit den erforderlichen Prophylaxen, sowie pflegerische Betreuungsmaßnahmen werden auf der Grundlage der „immer-so“ Systematik aufgeführt und die Durchführung muss nicht quittiert werden. Die aktuelle Pflegedokumentation mit dem Maßnahmenplan und die einrichtungsinternen Verfahrensanleitungen bilden eine Säule (Fundament) für den sogenannten „Immer-so-Beweis“.
Die Behandlungspflege jedoch muss im Rahmen der Durchführungsverantwortung stets mit der Durchführung jeder einzelnen Maßnahme „abgezeichnet“ werden. Weiterhin ist die Durchführung individueller Maßnahmen im Umgang mit pflegerischen Risiken auf gesonderten Protokollen, wie z. B. dem Trinkprotokoll und dem Bewegungs- und Lagerungsprotokoll u. Ä. zu dokumentieren.
In den Pflegeberichten werden Abweichungen zu den regelhaft wiederkehrenden Maßnahmen der körpernahen Pflege und der pflegerischen Betreuungsmaßnahmen und die Evaluation zur Überprüfung von Maßnahmen, sowie Angaben zum Wohlbefinden und weitere Beobachtungen zu Themen des Pflegeprozesses dokumentiert.